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Zum Apfel

Von Hintern (die ich jetzt einige Male gemalt habe, siehe auch vorheriger Eintrag) zu Äpfeln ist es in der Malerei nur ein ganz kleiner Schritt…

Doch vorher möchte ich kurz und äußerst lückenhaft die Karriere des Apfels in der bildenden Kunst skizzieren:

In der Bibel steht der Apfel für Verlockung und Versuchung und als Folge für den Sündenfall, was natürlich auf vielen biblischen Bildern dargestellt wurde und bis heute wird. In der bildenden Kunst ist der Apfel zuerst Sinnbild für die Sünde.

Später steht er auch für das pralle Leben und gleichzeitig auch für die Vergänglichkeit. So ist der Apfel auf vielen Stillleben, die im 16. Jahrhundert aufgekommen sind, zu sehen. Er wird dort als Symbol für o. g. verwendet.

Dass der Apfel in das Bild auch als Apfel seinen Weg gefunden hat, verdanken wir gewiss auch Albrecht Dürer (1471 -1528). Er hat zum ersten Mal Natur gemalt (Das große Rasenstück, 1503). A. Dürer hat die Ästhetik der Natur gesehen und dargestellt. Bis zu dieser Zeit kam Natur der Natur wegen (auch keine Äpfel) in der Kunst nicht vor.

Guiseppe Arcimboldo (1527 – 1593) hat aus allen möglichen Früchten Köpfe geformt, die dann u. a. jeweils eines der vier Jahreszeiten darstellen. Er hat die Früchte zu Körperteilen verfremdet.

René Magritte (1898 – 1967) hat den Apfel vor menschlichem Kopf oder über Menschen gemalt. Es bleiben die Fragen: Was verdeckt der gesehene Apfel? Was macht der Apfel am Himmel? Irgendwie steht hier der Apfel für das Rätsel.

Um wieder zu meiner Einleitung zu kommen, möchte ich das Stichwort Apfelpo hier anbringen. Als Übergang zum Apfel habe ich den Apfelpo (nichts Neues) gemalt.

In den jetzigen Bildern versuche ich, den der Vergänglichkeit ausgelieferten braunen Apfel darzustellen. Das Motiv ist also der faulige, verfallende Apfel.

Die bisher entstandenen Bilder entsprechen noch nicht ganz meinen Vorstellungen. Hier entstehen – glaube ich – noch ein paar. Die gezeigten Äpfel sind noch nicht ganz ausgereift. Genau genommen müssen sie überreif werden und das muss man ihnen ansehen.

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